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Maxi Schneider entkommt gleich zwei Rot-Weißen

Foto: fwmedia / FW

07. Sep 2020

"Erste" Knappe Derbyniederlage zum Saisonauftakt

Die ganze Routine eines 33-Jährigen war spürbar: Mit Eiseskälte im genau richtigen Moment hat Michél Harrer das Auftaktderby in der Oberliga zu Gunsten der Sportfreunde Siegen entschieden und dem TuS Erndtebrück eine bittere Heimniederlage zugefügt.


Nach Ballgewinn von Tobias Filipzik und über die Zwischenstation Björn Jost war der Neuzugang aus Aschaffenburg fünf Minuten vor Schluss plötzlich im Strafraum frei, legte sich die Kugel noch einmal zurecht und schob flach ins rechte Eck ein.

„Das ist die Qualität von Michél, der nur eine Chance braucht, um das Tor zu machen“, analysierte SFS-Trainer Tobias Cramer, während der Siegtorschütze emotional erklärte: „Es ist geil, wenn man das 1:0 macht und damit dann auch noch einen wichtigen Sieg sichert.“
Ehe Harrer den großen Höhepunkt besorgte, hatten die 300 Zuschauer in Erndtebrück ein von Beginn an intensives und temporeiches Spiel gesehen. Der spätere Torschütze selbst hatte schon den Anstoß direkt in Richtung TuS-Tor gefeuert, doch danach waren es in erster Linie die Wittgensteiner, die in der Offensive auffällig wurden. Ex-SFS-Akteur Fuad Dodic (16.) und Lars Schardt (18.) probierten es ebenso erfolglos wie Ahmad Ibrahim, der bei der besten Chance des ersten Durchgangs knapp am langen Pfosten vorbei zielte (36.).

Und die Gäste? Deren Trainer Tobias Cramer hatte im Vorfeld der Partie erklärt, seine Mannschaft müsse „eine gute Höhe finden“, um gegen die starke Erndtebrücker Offensive nicht ins Schwimmen zu geraten. Auf dem Feld wurde daraus ein abwartendes SFS-Team, das den Hausherren die Mehrheit des Ballbesitzes überließ, tief stand und auf Fehler lauerte, die es zunächst jedoch nicht gab. „Es war in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Spiel – zumindest von unserer Mannschaft“, resümierte Erndtebrücks Trainer Stefan Trevisi vielsagend.

Mit dem Halbzeitpfiff verloren dessen Schützlinge allerdings etwas den Faden. Zwar blieb die Kugel weiterhin zumeist in Reihen der „Blauen“, doch die konnten damit immer weniger anfangen. „Wir sind nicht mehr so gut auf die Grundlinie gekommen und hatten nicht mehr so klare Aktionen“, sagte der zunehmend in der Luft hängende TuS-Stürmer Lars Schardt, während Trevisi erkannte: „Wir haben uns nicht mehr so gut bewegt. Ein paar Jungs waren doch sehr müde.“Die Sportfreunde schoben ihre Viererkette und den davor als alleiniger „Sechser“ agierenden Ex-TuS-Kapitän Moritz Brato nun etwas nach vorne und erhöhten das Risiko. „Wir hatten mehr Zugriff und je länger das Spiel dauerte, desto mehr kippte das Spiel in unsere Richtung“, so SFS-Spielführer Jost, der nach 77 Minuten selbst die große Chance zur Führung vergab, als er die Kugel aus kurzer Distanz am Erndtebrücker Keeper Jonas Brammen, aber auch am Kasten vorbeischob. Wenig später wurde das Tor von Justin Huber wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt und auch Leandro Fünfsinn gelang mit seinem Kopfball aus guter Position noch nicht die Führung für die Sportfreunde (81.).

Kurz darauf machte es Harrer dann besser und zwang die Erndtebrücker damit zu einer Schlussoffensive, um wenigstens einen Punkt zu ergattern. Die beste Chance hatte dabei Ahmad Ibrahim, dessen Freistoß SFS-Schlussmann Christoph Thies noch zur Ecke lenkte (90.+1). So blieb es beim 1:0 für die Sportfreunde, deren Trainer den Erfolg als „etwas glücklich“ einordnete und sagte: „Wir haben insgesamt ein Spiel auf Augenhöhe gesehen.“ Den Unterschied machte am Ende Michél Harrer – ein erfahrener Angreifer, mit Eiseskälte im Abschluss.

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