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16. Sep 2020

"Erste" - schwarze Woche perfekt

Dritte Pflichtspielniederlage in Folge - Mannschaft zeigt gute Ansätze


Als Schiedsrichter Philipp Werner die Oberliga-Partie zwischen dem TuS Haltern und dem TuS Erndtebrück abpiff, war das bittere Dejà-Vu für die Wittgensteiner perfekt: Dank eines Treffers von Patrick Brinkert, der nach einer Parade von Jonas Brammen richtig stand und abstaubte (78.), verlor die Elf vom „Pulverwald“ nach dem Auftakt-Derby gegen die Sportfreunde aus Siegen auch die zweite Partie der noch jungen Saison durch ein spätes Gegentor mit 0:1.

Erndtebrücks Trainer Stefan Trevisi war dementsprechend bedient: „Das Ding musst du hier gewinnen. Das war schon Wahnsinn, was wir an Chancen liegen lassen. Aus so vielen Hundertprozentigen muss man mindestens zwei Tore machen, dann regt sich auch keiner über das Gegentor auf. Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht und gegen einen Gegner, der ein unfassbar hohes Tempo nach vorne hatte, super verteidigt. Daher ist die Niederlage äußerst ärgerlich.“

Trevisi schickte gegen den freiwilligen Absteiger aus der Regionalliga exakt dieselbe Elf ins Rennen, die auch bei der 0:1-Pleite gegen die Siegener startete und ließ den kürzlich zurückgekehrten Taira Tomita auf der Bank. Vor 250 Zuschauern musste der Coach in der Folge mit ansehen, wie das Spiel in Haltern fast denselben Verlauf wie in der Vorwoche nahm: Erndtebrück bestimmte zunächst das Spiel, traf das Tor nicht – und kassierte in der Schlussphase den K.O.-Schlag. Eines war aber anders als im Derby: Erndtebrück hatte den Gegner deutlich besser im Griff und war durchgehend die spielbestimmende Mannschaft.

Während Haltern in der ersten Halbzeit nur einmal gefährlich wurde, erspielte sich die Trevisi-Elf gleich vier Großchancen – doch Zielwasser hatten die Erndtebrücker nicht getrunken: Lars Schardt schoss von halbrechts übers Tor (12.), Ahmad Ibrahim zielte aus drei Metern drüber (23.), Abbas Attiee zog freistehend am Kasten vorbei (33.) und auch der Abschluss von Murat Yazar kullerte über die Torauslinie (41.).

Die Chancenverwertung änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht, obwohl die Wittgensteiner mit den eingewechselten Tomita (46.), Tim Schrage (62.) und Ken Sugawara (72.) die Drehzahl nochmal hochschraubten. Die Joker wurden gefährlich, hatten aber das gleiche Problem im Abschluss: Schrage scheiterte vor dem 0:1 aus aussichtsreicher Position (65.) und Sugawaras Distanzschuss verfehlte das Lattenkreuz knapp (81.). Ahmad Ibrahim hatte ebenfalls den Ausgleich am Fuß, entschied sich aber für einen Haken zu viel (83.).

„Wir hatten die Chancen, um auch nach dem Gegentor noch einen Punkt mitzunehmen, haben das aber zu hektisch gespielt“, fasste Trevisi zusammen und fügte an: „Die Jungs fahren jetzt wie in der letzten Woche nach Hause und wissen – abgesehen von der fehlenden Chancenauswertung – nicht, warum wir keine Punkte haben. Das bringt uns nicht um, weil die Ansätze bisher gut sind.“

Immerhin: Erndtebrück hat in Haltern gezeigt, dass die Pleite im Kreispokalfinale gegen Bezirksligist Germania Salchendorf der Mannschaft nicht all zu sehr auf den Magen geschlagen hat. Jetzt müsste nur das Zielwasser wieder in die Ernährung mit aufgenommen werden...

 

Quelle: Siegener Zeitung vom 14.09.2020
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